Newton Verfahren

Für Polynome höherer Ordnung als 4 gibt es keine allgemeine Lösungsformel für Nullstellen → wir brauchen ein Verfahren um diese zu berechnen.

Das Newton Verfahren approximiert Nullstellen einer nichtlinearen Funktion von einem Startpunkt aus. Dabei verwendet man die Jacobi Matrix um die Funktion an dem Startpunkt zu linearisieren.

Mit dem Banach Lemma kann bewiesen werden, dass das Verfahren superlinear und quadratisch (Lokal Lipschitz-stetig) konvergiert.

Iterationsvorschrift

Da die Invertierung der Jacobi Matrix für große Matrizen auwändig ist (und eventuell numerisch instabil im Computer), kann man eine andere Form verwenden, in der keine Invertierung sondern nur eine Lösung eines LGS notwendig ist.

Dieses LGS kann dann zum Beispiel effizient mit dem Jacobi-Verfahren gelöst werden.

Algorithmus

  1. Einen zufälligen Punkt (möglichst nahe an der Nullstelle) wählen
  2. Tangente an diesem Punkt:
  3. Nullstelle ist ungefähr die Nullstelle der Tangente
  4. Wiederholen bis man in eine bestimmte Fehlertoleranz kommt

Aber:

  • Das Newton Verfahren konvergiert nicht immer, das passiert zum Beispiel wenn der Anfangspunkt zu weit von der Nullstelle entfernt ist
  • Auch ein Extremum oder eine kleine Ableitung zwischen Startwert und Nullstelle kann zur Divergenz führen
  • Bei doppelten Nullstellen konvergiert das Newton Verfahren nur extrem langsam
  • Bei mehreren Nullstellen ist es nicht klar gegen welche Nullstelle das Verfahren konvergiert (zum Beispiel beim sin) → möglichst nahe an der Nullstelle starten

Um einen guten Startwert zu finden kann man das Bisektionsverfahren mit dem Zwischenwertsatz verwenden.

Konvergenzverhalten

Das Banach Lemma kann verwendet werden um Aussagen über das Konvergenzverhalten zu beweisen.

Es stellt sich heraus, dass es superlinear konvergiert. Wenn zusätzlich die Jacobi Matrix Lokal Lipschitz-stetig ist, dann konvergiert es sogar quadratisch.

Anwendung zum finden der Minima einer Funktion

Wir wenden das Newton Verfahren auf den Gradienten der Funktion an und können so die Nullstellen davon finden, welche Minima und Maxima und Sattelpunkte darstellen.

In R

Mit der Funktion lmn kann mit dem Newtonverfahren das Minimum einer einfachen Funktion gefunden werden.